Seit 1923 der starke Partner an der Seite der Mieter in unserer Region
Nach dem ersten Weltkrieg wurde aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage mit um sich greifender Inflation auch die Situation der Mieter im Siegerland immer schwieriger. Konsequenz war, dass sich unter anderem in Siegen, Weidenau, Geisweid, Eiserfeld und Neunkirchen Betroffene verabredeten, die Gründung von Mietervereinen zum Schutz Ihrer Rechte vorzubereiten.
Am 8. Juni 1923 fand dann in der Gaststätte Langenbach in Siegen die Versammlung zur Gründung des "Mieterschutzvereins Siegen" statt. Der erste Vorstand wurde gewählt, der Anfang war gemacht. Zu Beginn des Jahres 1924 folgte der Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Siegen.
Bereits kurz darauf schlossen sich unter Federführung des Siegener Vereins die Mieterschutzvereine der umliegenden Ortschaften zum "Kreismieterverband Siegerland" zusammen. Im April 1924 wurde die erste Geschäftsstelle im Sieghütter Hauptweg eingerichtet, die sich schnell zur wichtigsten Anlaufstelle für Mieter auf der Suche nach Beratung und Beistand in Rechtsfragen entwickelte. Schon ein Jahr nach seiner Gründung hatte die Mietervereinigung daher rund 1000 Mitglieder.
Bis 1933 etablierte sich die Organisation weiter und erlangte einen hohen Bekanntheitsgrad bis über die Grenzen des Siegerlandes hinaus. Aus den Reihen des "Kreismieterverbandes Siegerland" wurden Beisitzer zum Mieteinigungsamt und Mietschöffengericht benannt.
Unter dem Aufkommen des Nationalsozialismus litten dann auch die Mietervereine. Zwar bestand der Verein weiter, aber erst nach den Schrecken der Nazi-Diktatur gewann die Mieterorganisation wieder an Einfluss. 1954 zog die Geschäftstelle in die Räumlichkeiten der Sparkasse Siegen um, und der Mitgliederbestand wuchs wieder stetig an.
Mit dem 50-jährigen Vereinsjubiläum 1973 wurde der Verein, der zwischenzeitlich mit vielen anderen Mietervereinen gemeinsam, im "Deutschen Mieterbund" organisiert war, in "Deutscher Mieterbund Mieterverein Siegerland und Umgebung e.V." umbenannt.
Am 1. April 1974 konnte, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Haus und Grundbesitzervereinen, ein erster Mietspiegel für den Kreis Siegen herausgegeben werden. Weitere für die benachbarten Kreise folgten und leisteten einen erheblichen Beitrag zur Mietpreisberuhigung.
Nachdem die Zahl gerichtlicher Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern deutlich zugenommen hatte, wirkte man 1982 an der Gründung der Rechtsschutz-Versicherung des Deutschen Mieterbundes mit, und konnte ab 1984, neben den umfangreichen Leistungen des Vereins, auch einen günstigen Miet-Rechtsschutz für die Mitglieder anbieten.
Während der Wohnungsnot in den 80er Jahren setzte sich der Verein stark für eine Erhaltung vom Abriss bedrohter Wohnhäuser im Siegerland, besonders im Zusammenhang mit der geplanten Hüttentalstraße, ein. Gemeinsam mit der AStA der Universität Siegen und anderen Verbänden und Oganisationen wurden auch symbolische Hausbesetzungen durchgeführt, und letztlich konnten einige der leerstehenden Gebäude gerettet und wieder bewohnbar gemacht werden.
Nach dem Umzug der Geschäftsstelle an den aktuellen Standort in der Koblenzer Str. 5 in Siegen im Jahr 1988, spielte in den 90er Jahren die Unterstützung des Kaufs der ehemaligen belgischen Liegenschaften eine große Rolle. Der erreichte Beschluss hierüber in 1996 durch den Rat der Stadt Siegen, führte zu einem größeren Angebot an Mietwohnungen und zog eine deutliche Entspannung des Wohnungsmarktes nach sich. Diese erfreuliche Entwicklung wirkt bis heute nach und hat für einen viel geringeren Anstieg bei den Durchschnittsmieten gesorgt, als in den meisten vergleichbaren Regionen im Westen Deutschlands.
Auch mit der Umbenennung in "Deutscher Mieterbund Siegerland und Umgebung e.V." bleibt der Verein natürlich weiterhin seiner Linie treu und bietet allen Mitgliedern starken Rückhalt und volle Unterstützung in Mietfragen.