Vonovia verschärft die Krise auf dem Wohnungsmarkt

Rolf Buch und die Fakten: Im Herbst 2023 verkündete Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender der Vonovia SE, keine neuen Bauprojekte mehr zu beginnen. Angeblich habe Vonovia Pläne für 60.000 Neubauwohnungen in der Schublade. Diese könnten gebaut werden, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmten. Die Zahlen des eigenen Geschäftsberichts zeigen, dass Vonovia lediglich Pläne für 253 Wohneinheiten in der Schublade hat, die den eigenen Bestand in Deutschland erweitern und deren Baustart kurzfristig möglich wäre. Dies deckt sich mit den ebenso geringen Fertigstellungszahlen der letzten Jahre. Man bedenke, der Konzern verfügt über eine halbe Millionen Wohnungen!

Das größte Wohnungsunternehmen des Landes hat die soziale Verantwortung, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum auszuweiten. Doch Vonovia hat bislang wenig und wenn, dann hochpreisig gebaut. „Es fällt entsprechend kaum ins Gewicht, wenn sie das Wenige nun auch noch lässt,“ stellt Hans-Jochem Witzke, der Vorsitzende des Deutschen Mieterbund NRW fest. Während viele öffentliche Wohnungsunternehmen auch im aktuell schwierigen Umfeld weiter bauen und die Wohnungen zu verträglichen Preisen anbieten, schüttet Vonovia lieber 733 Millionen Euro an die Aktionäre aus, anstatt das Geld in bezahlbaren Neubau zu investieren.

Vonovia hat in den letzten sechs Jahren für ihren Bestand in Deutschland gerade mal zwischen 638 und 1.442 Wohnungen fertig gestellt. Lediglich 2022 waren es mit 2.071 etwas mehr. Kommunale Unternehmen hingegen erhöhen ihren Bestand im Verhältnis zur Unternehmensgröße deutlich stärker. Die Hamburger SAGA hat ihrem Bestand von 140.000 Wohneinheiten seit 2018 jährlich zwischen 884 und 1.262 hinzugefügt, bei der Kölner GAG stieg allein 2023 die Anzahl von 45.000 Wohnungen um 489 Einheiten. Es ließen sich noch viele Beispiele finden, die zeigen, dass öffentliche Wohnungsunternehmen deutlich mehr zur Bekämpfung des Mangels an bezahlbarem Wohnraum beitragen als die Vonovia.

Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mieterbundes Nordrhein-Westfalen: „Trotz des Stopps neuer Projekte rechnet Vonovia für 2024 mit einem steileren Mietanstieg. Dies hat zur Folge, dass die Bestandsmieter noch stärker geschröpft werden.“

Am 30. April hat Vonovia den Konzernbericht für das 1. Quartal 2024 veröffentlicht. Da auf eine erforderliche Abwertung des Immobilienbestandes verzichtet wird, weist der Konzern wieder schwarze Zahlen aus. Die Zeche zahlen aber die Mieterinnen und Mieter: Es entwickelte sich nur der Bereich Vermietung etwas besser als im Vorjahr, während die Geschäftsbereiche Bewirtschaftung, Verkauf und Development deutlich schlechter ins Jahr 2024 gestartet sind. Die organische Mietsteigerung fiel mit 3,8 Prozent um 0,4 Prozentpunkte höher aus als im ersten Quartal 2023. Der Beitrag von Neubau- und Aufstockungsmaßnahmen an der Mietsteigerung ging dabei um 0,7 auf 0,3 Prozent zurück. Weiteres Unheil für die Mieter ist schon angekündigt. Vonovia hob die Prognose für das Mietwachstum auf 3,8 bis 4,1 Prozent im Jahr 2024 an.

Der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen bemängelt am Beispiel der Vonovia grundsätzlich eine lediglich am Gewinn orientierte, finanzmarktgetriebene Wohnungswirtschaft. Statt 733 Millionen Euro an Dividenden auszukehren, sollten bezahlbare Wohnungen gebaut, erträgliche Mieten genommen, Bestandsimmobilien gepflegt und Wärmeversorgung nicht zum zweifelhaften Geschäftemachen missbraucht werden: Wo Menschen in Frieden leben können und sich nicht vor der nächsten Mieterhöhung und zweifelhaften Nebenkostenabrechnung fürchten müssen.

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